Tag 23, 24. Juli. Windsurfen
Mit Anlauf in die Touristenfalle
Route: Toulouse–Castelnaudary–Carcassonne | Wetter: sommerlich | Wind: gut |
Tageskilometer: 111,7 |
Zeit: 80:35 |
Geschwindigkeit: 23,8 km/h |
Die Kanalfahrt geht zuerst weiter. Das ist nicht eben unpraktisch, da der Ausweg aus Toulouse einfacher nicht sein könnte. Dem Kanal nach, und damit hat sich das.
Man muss aber an einem schönen Sonntagmorgen um halbelf ganz schön bei der Sache sein, bei dem Jogger- und Velosonntagsverkehr. Als es dann so langsam ruhiger wird, komme ich zügig voran, ein kleines Lüftchen von hinten hilft ein bisschen. Ich passiere Brücke um Brücke, Schleuse um Schleuse. An einem Rastplatz bei einer Schleuse genehmige ich mir ein kurzes Picknick, an einer nächsten Schleuse dann einen kurzen Kafi im zum Restaurant umfunktionierten Schleusenhäuschen.
Mit dem Verlassen des Departments La Haute Garonne ist dann aber bald fertig mit Lustig in Sachen Radweg. Aus dem schön zurecht gemachten Weg wird ein Trampelpfad, der nicht eben lustig ist mit all dem Gepäck. Dazu kommt, dass man die Wurzeln nicht wirklich sieht im Schattenwurf der Baumstämme und Äste.
Ich wechsle auf die Strasse, und aus dem lauen Rückenwindchen wird ein regelrechter Zusatzmotor, der mich die letzten 35 Kilometer nach Carcassonne bläst – ohne viel Dazutun bin ich wohl mit etwa 35 km/h im Schnitt unterwegs. In Carcassonne auf dem Camping angekommen, stelle ich mein Zelt in die pralle Sonne, gehe duschen und dann ab in die Cité, die mittelalterliche Festung, die über der heutigen Stadt thront. Eine absolute Touristenattraktion. Und ich tue das, was man eben nicht tut. Ich esse dort. Der Hunger war zu gross, um noch Vernunft walten zu lassen. Teuer ist es nicht. Aber auch nicht gut. Aber immerhin genug.
Nach dem Znacht – der Strom an flippgefloppten bierbäuchigen Touristen und unvorteilhaft angezogenen und -gemalten Touristinnen ebbt langsam ab – folge ich ein bisschen den Gässchen und versuche noch ein paar Fotos zu schiessen, bevor ich mich auf den Weg zurück zum Camping mache, um noch diese paar Zeilen zu schreiben.
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