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Tag zweiundvierzig: Munster’s Theme

1B2B9279-29B0-4980-AA6A-C62242F62020 Loch Ness (Dores)

​3. September 2022

​Route: Inverness–Dores–Fort Augustus ​Wetter: bedeckt, recht warm ​Wind: Rückenwind
​Tageskilometer: 56.8
​Höhenmeter:743
​​Geschwindigkeit: 20,5 km/h

Monströs, wie sich manche Leute morgens um sieben, wenn die Welt gemeinhin noch bestens in Ordnung sein sollte, auf dem Campingplatz verhalten: Die Cycle-for-MS-Truppe nebenan tauscht sich über den ganzen Campingplatz hinweg aus über Belanglosigkeiten, die um weder zu dieser noch zu jeglicher anderen Tageszeit so wichtig wären, dass man sie mit solchem Nachdruck der Welt kundtun müsste. Aber immerhin weiss ich jetzt, dass er ja schon mal mit Gepäck, aber jetzt eben nur noch mit Begleitfahrzeug, dass er gut geschlafen habe trotz der ätzenden Matratze, dass das Wetter ja recht gut sei, es winde zwar (ah ja? Krass!), aber immerhin regne es nicht, und das jetzt schon zum wiederholten Male und immerhin sei man ja in Schottland (stimmt auch präzise), aber halt an der Ostküste und da sei es ja auch anders ebenso mit den Midges undüberhauptundsoweiter.

Höflich und zurückhaltend, wie wir sind, haben wir geschwiegen.  

​Heute fahren wir RIchtung dem Fluss Ness entlang Richtung Loch Ness, Die National Cycle Route 78, der wir weiter südwestlich und in entgegengesetzter Richtung auch auf unserem Weg nach Oban folgten, scheint es uns angetan zu haben. Das Loch Ness ist das mit Abstand grösste Süsswassergewässer  ganz Grosssbritanniens – er fasse mehr Volumen als alle anderen Süsswasserseen zusammen. Tief ist er, dafür schmal und bildet zusammen mit dem Loch Lochy und dem Loch Oich das Great Glen, dass dank der Kanäle, mit denen die Seen verbunden sind, als Caledonian Canal die Nordsee mit dem Atlantik verbindet. 

Über weite Strecken folgt die Veloroute der verkehrsarmen Strasse östlich des Sees, aber die entfernt sich dann vom See und steigt auf knapp 400 Meter. Immerhin. Mit dem Rückenwind kommen wir recht gut voran. Fast ein bisschen zu schnell, findet das Monster, und taucht beleidigt unter, bevor wir die Kamera parat haben. 

Fort Augustus ist so ein Dorf, das hat ausser einer Schleusenkaskade mit fünf Schleusen, ein paar Souvenirshops, einer Tankstelle und drei Pubs nicht allzu viel zu bieten – es wohnen auch nur knapp 700 Leute hier. Tagsüber ist allerdings der Carparkplatz überfüllt. Nimmt einem schon ein bisschen wunder, warum. Doch das haben wir uns vielleicht auch schon anderswo gefragt.

Wir hatten irgendwie keinen Bock auf Zelten, und darum kam uns “Morag’s Lodge” gerade recht. Eine Mischung von Jugi und Pension. Sehr sympathisch alles. 

Und darum haben wir grad nochmals eine Nacht gebucht. Vielleicht besänftigt das das Monster. Und sonst gehen wir morgen halt so lange ins Pub, bis wir es dann sehen.

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