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Via Verde de los ojos negros

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72 km, ca. 18 km/h, 800 hm

Der zusätzliche Tag in Teruel hat gut getan. Das Städtchen erkunden, da und dort einen Kafi, gegen den Abend mal ein Guinness im o‘Flanahan, dem Irish Pub der Stadt. Alles voll Irish Music Posters, vor allem U2.

Und ja: Die Settimana Santa, das scheint hier eine wichtige Sache zu sein. Verschiedene Formationen trommeln um die Wette. So eine Mischung aus Osterprozession und Fasnacht. Laut, aber nicht lustig verkleidet. Ok, ein bisschen lustig verkleidet schon, aber eher so in lustigen Uniformen.

Nach dem gemütlichen Zmorge am Sonntagmorgen ging’s los. Kreuz und quer durch die Stadt. Steil runter und gefühlt mindestens doppelt so steil wieder rauf. Einfach unfair. Gefühlt.

Schon bald bin ich wieder auf der Via Verde de los ojos negros, einer privaten Zuglinie für ein Bergwerk. Ich kopiere:

110 years ago two Basque industrialists inaugurated a new ralway line destined to exploit an iron deposit located in the municipality of Ojos Negros, on the border between Teruel and Guadalajara. The Sierra Menera miming train was born in 1907 to transport minerals to the young Puerto Sagunto (Valencia). It was also used for the export of agricultural products such as oranges and carob beans. However, his life was short: the last convoy landed on the Mediterranean coast in en 1972.

Die Route führt mich in lockerer Steigung etwa 350 Meter bergauf, durch rausgehauene Schluchten, über Überführungen und Brücken, durch Unterführungen und Tunnels, durch rote Gesteinsformationen, geschmückt mit frischem Grün. Und: windstill!!! Sssooo schööön. Der Donnerstag war nämlich zutiefst unlässig – rangiert wirklich ganz weit oben in der Liste von Veloerlebnissen, die mich an meinem Hobby zweifeln lassen.

Heute der Kontrapunkt. Wär ich schon länger unterwegs, wärs wohl heute auch schon wieder besser gelaufen. So auf meinen ausgedehnteren Reisen hab ich bemerkt, dass so etwa ab der dritten Woche vieles möglich ist, ohne dass es noch lange spürbar wäre.

Genussradeln, und an der genau richtigen Stelle kommt die Beiz für mein Sandwich. Das Restaurant: stilsicher ein ehemaliges Bahnhofsgebäude der fast parallel verlaufenden Renfe-Geleise. Die sind mindestens momentan ja auch nicht in Betrieb. Warum, das habe ich noch nicht rausgefunden. Ob es da bald noch einen Veloweg gibt?

Es kam wieder Wind auf. Nicht zu vergleichen mit Donnerstag. Aber diesmal muss ich nichts durchstieren – und will auch nicht. Bin in Barracas, einem Fernfahrerstädtchen mit einer grossen Beiz, die leider nur bis letztes Jahr auch ein Hostal war. Grad um die Ecke hat’s aber ein Zimmer für mich oberhalb des Gemüseladens. Kaum bin im Zimmer entlädt sich ein Gewitter.

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Via Verde de los Ojos Neros, Parte Segundo
Mindblowing Affair
 

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Samstag, 13. September 2025

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