Fahrplandurcheinander
Scotland25 – weiter als gedacht, dafür gar nicht so schlechtes Wetter.
Fort William–Oban
85 km, relativ flach.
Also weil der Zug Verspätung hatte, musste ich gestern länger Velo fahren als gedacht, aber das macht nix, weil die Fähre früher auf die Hebriden fuhr als gedacht und darum eben einen Tag später, was auch nichts macht, denn mit der Rückerstattung vom Zug ist auch die Hotelnacht schon fast bezahlt.
Und für die, denen das alles ein bisschen komisch vorkommt – so ein bisschen wie mir gestern die ersten paar Meter auf der linken Seite zu fahren –, alles der Reihe nach.
Die Anreise war eine lange, aber auch gemütliche Angelegenheit. TGV nach Paris (Velo auseinandergenommen und in Paris dann wieder zusammengebaut). Dann Regionalzug nach Calais, im Hotel übernachtet, im strömenden Regen und mit Rückensturm dann an den Hafen pedalt, friedliche Überfahrt, ein paar Stunden London, von wo mich der Caledonian Sleeper nach Fort William brachte.
So ein Nachtzug ist schon toll. Ich konnte auch tatsächlich schlafen. Nur dummerweise musste ich wegen dem Velo im Morgengrauen grauenvoll lange rumstehen an der Waverley Station in Edinburgh, da der Velowagen nach Aberdeen weiterfuhr, und der Zugteil nach Fort William einen neuen bekam. Das ist irgendwie ein bisschen doof, zumal die schmale Kabine mit schmalem Kajütenbett doch 150 Pfund kostet. Und dann noch Schlafpause machen müssen – schwieriges Konzept.
Immerhin: Ich konnte nochmals einschlafen nachher. Aber trotz Einschlafen eben doch nicht ausgeschlafen erwacht. Aber eben: Nachtzug bleibt Nachtzug.
Auf der Strecke von Glasgow nach Fort WIlliam handelte sich der Zug dann doch noch 45 Minuten Verspätung ein – und hier kommts: Die Hälfte des Preises wird dann zurückerstattet.
Aber auch wegen dieser Verspätung geht dann mein Plan auch nicht auf.
Der war nämlich so:
Raus aus dem Zug um 10, damit ich um 10.30 mit der Fähre Fort William–Camusnagaul auf die Halbinsel Ardnamurchan übersetzen kann. Dann zurück aufs Festland in Corran, dann nach Port Appin die Fussgängerfähre auf Lismore und von dort die Fähre nach Oban. So wäre ich da um 16 Uhr etwa angekommen.
Nur eben: Der Zug knappe Stunde zu spät, also die erste Fähre zwei Stunden später, und schon ist der ganze Plan durcheinander, weil nix mehr aufgeht. Und darum eben: mehr Kilometer – sorry: Meilen – auf dem Velo.
Die Strecke von Camusnagaul zur Corran Ferry, die von Ardgour ablegt, ist etwa 18 km lang, schön flach und schön verkehrslos und auch sonst: einfach schön. Immer der Küste zum Festland nach, lieblich grün, ein paar Hansj-Blümchen am Wegesrand, kleine Wälder zum kurz Pause machen, leider ein bisschen Gegenwind und zum Schluss noch Nieselregen, aber dann halt. Scotland: the land where the weather forecast should be updated in 3-minute intervals.
Ennet der schmalen Salzwasserbucht hörts dann nämlich schon wieder auf. Einfach damit sie mich dann erst später noch kurz richtig nassmachen, aber das auch nur kurz, aber das mit dem Nass, das bleibt dann eben eine Weile.
Auf einem schönen Radweg geht es plus minus der Hauptstrasse und einer ausrangierten Bahnlinie nach Richtung Oban. Ohne nennenswertes Auf und Ab.
In Oban checke ich dann um etwa 19 Uhr ins “Columba” ein, ein wirklich cooles Hotel – man will ja mal ausschlafen, wenn die Fähre schon erst um 13:15 ablegt – in riesigem Zimmer mit Blick auf den Hafen. Und in Walking Distance zum “Oban Inn”. Und eben: Man kann Fahrpläne runtergeladen haben, die auch nochmals gecheckt haben, aber als ich heute Morgen um etwa 11 bei der Fähre ein Ticket holen wollte: Die ist schon weg. Spezialfahrplan im Juli, wegen irgendwelcher innerhäflicher Unpässlichkeiten. Sei also auf dem Netz. Nur so imfall.
Stimmt auch, ja: veröffentlicht am 1. Juli. Ich habe mir die Fahrpläne eben schon vorher mal aufs iPad runtergespitzt.
Also nochmals zum Hotel und noch eine Nacht. Das Ticket für morgen habe ich jetzt immerhin schon.
Und wenn wir schon bei Unpässlichkeiten sind: Mein Handy hat Schluckweh in Sachen Roaming. Darum kommen die Bildli (nicht so viele, keine zu grossen Hoffnungen!) ein bisschen später.
(Status Update: Schluckweh behoben.)
Kommentare 8
Wünsche Dir ganz viel Spass
Immer schön flexibel bleiben… und das oban Inn und das schöne Hotel geniessen.
Yep. Dunno why not ;-)
Slàinte!!!
Steak Pie, a Pint of Whatever Ale – what else?
?
Wer sagt denn, dass es das erste war?