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May the Wind be Always at Your Back

IMG_3536 Isle of Barra (Barraigh)

Scotland25 – Castelbay/Borgh–Carinish

84,8 km/24,3 km/h 

Die Nacht war trocken. So viel habe ich mitgekriegt. Mit anderen Worten: Allzu viel habe ich nicht geschlafen. Der Wind rüttelte am Zelt, als müsse er etwas beweisen. Und doch: Die fünf Minuten zwischen halb sieben und acht vergingen wie im Flug.

Porridge und Kafi zum Zmorge. Ein bisschen viel suchen. Die Routine fehlt noch beim Zusammenpacken. (Ich kann ja noch ein paar mal üben, bevor ich das Training wieder aufgebe.)

Barraigh – always following the winds.

Kurz nach 10 stelle ich mein Velo in den Wind, gebe an, und los gehts. Chogen schnell. Der Rückenwind bläst mich über die das sanfte Auf und Ab. Und ehe man es versieht ist Barra dann auch schon Geschichte. CalMac (Caledonian MacBrayne, die hiesige SBB der Meere) bringt mich sicher nach Eriskay. Fast hätte ich die Fähre verpasst, ich sah am Horizont, wie sie sich bewegt, und ich machte mich schon auf eine längere Pause gefasst. Klar hat sie sich bewegt, ist aber eben eingelaufen – oder hat angelegt, was es besser trifft.

Lelia und Barbara sitzen auch schon bereit, um die Überfahrt in Angriff zu nehmen. Ich dachte eigentlich, die seien sicher schon längst über alle Meerengen, da ich doch so viel Zeit vertrödelt habe beim Zusammenpacken.

Wir sind also heute nochmals ein bisschen zusammen unterwegs.

On the ferry from Barra to Eriskay.

Eriskay ist eher eine Touch-and-go-Angelegenheit, ganze drei Kilometer führt die Strasse auf dieser Insel, bevor wir den Causeway nach South Uist unter die Räder nehmen. Causeway hat übrigens einen französischen Hintergrund, habe ich mal gelesen: “Cause” stamme nämlich von Chaussée ab und eben nicht vom Wort “la cause”, wie man doch eigentlich denken müsste.

Causeway Eriskay–South UistEirisgheigh–Na-h-Eilenan Siar Uibhist

Gerastet wird im Café mit feinen Sandwiches oder Cheeseburger. Irgendwie grad das Richtige für die luftige Stimmung draußen.

Barbara und Lelia bleiben auf South Uist und biegen an der Kreuzung rechts ab. Sie haben dort eine Übernachtung gebucht. Unsere Wege trennen sich nun also, denn ich fahre weiter dem Wind nach Richtung Norden. Bei diesen Verhältnissen – trocken, nicht besonders fotogen (weil verhangen) und mit dem Druck von hinten – kommt man fast in einen Geschwindigkeitsrausch, in der Ebene 30 bis 35 sind kein Ding. Die Räder und der Riemen surren gut hörbar, da der Fahrtwind fast fehlt.

Always close to the waters.

Kaum legt sich die Strasse mal quer zum Wind, rupft es kräftig am Velo, das mit dem Gepäck ganz gut Angriffsfläche bietet. Eine solche Windquerung ist dann noch von Drizzling Rain durchsetzt, und ich werde ganz schnell einigermassen ganz nass. Aber: Man fährt ja sowieso immer ganz hart am Wasser. Und eben: Manchmal eben auch fast durchs Wasser auf diesen Causeways.

Nach gefühlt sechs von Letzteren habe ich für heute mal genug. Der Wind macht müde, auch wenn er von hinten kommt. Und wie es der Zufall will: Da nächtige ich doch einfach wieder im Moorcroft Camping, den ich mit Hansj kennen gelernt habe. Gute Adresse, liebevoll eingerichteter Raum für die die Zeltcamper – so mit Herd, Pfannen, Geschirr und allem, was man so braucht. Das nächste Pub ist mir zu weit. Und darum wird es heute früher Nacht, auch wenn es noch länger hell sein wird.

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10.08 AM
Schifffahrt, unbekannte Freundinnen und Schlampere...
 

Kommentare 2

Gäste - Brigitte am Freitag, 11. Juli 2025 16:59

Bin gespannt, ob es wirklich früher Nacht wird

Bin gespannt, ob es wirklich früher Nacht wird :D
Didi am Freitag, 11. Juli 2025 19:45

Das wird den onthologischen Zweig der Psychoastronomie während der nächsten Dekade beschäftigen.

Das wird den onthologischen Zweig der Psychoastronomie während der nächsten Dekade beschäftigen.
Samstag, 13. September 2025

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